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Symbol der Brustkrebsbewegung: Verbundenheit betroffener Frauen


 

Brustkrebsmonat Oktober 2003

Der Oktober ist auch in Deutschland zum Brustkrebsmonat ausgerufen worden. Besonders in diesem Monat soll auf die Bedeutung einer verbesserten Früherkennung und einer an den neuesten Erkenntnissen der Medizin orientierten Therapie des Brustkrebses aufmerksam gemacht werden.

Noch immer sterben in Deutschland pro Tag 53 Frauen an einem Mammakarzinom. Diese Zahl ließe sich am deutlichsten durch verbesserte Vorsorge und präzisere Früherkennung senken. Vergleichszahlen aus anderen Ländern beweisen das. Doch gerade in diesem Punkt hinkt das deutsche Gesundheitswesen hinterher.

So betont auch die Deutsche Krebshilfe, wie wichtig die Selbstuntersuchung der Brust ist. Je früher der Tumor jedoch erkannt wird, desto weniger belastend ist die Therapie und desto höher sind die Heilungschancen. „Die Selbstuntersuchung der Brust kann jede Frau ohne großen Aufwand lernen und durchführen,“ so die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Frau Professor Dr. Dagmar Schipanski. Etwa 80 Prozent der brustkrebskranken Frauen ertasten ihren Tumor selbst. Die Selbstuntersuchung der Brust erhöht die Sensibilität für den Körper und die Motivation an Früherkennungs- untersuchungen teilzunehmen.

Viele Frauen sind unsicher, wann, wie und wie oft sie ihre Brust abtasten sollen. Die Technik können die Frauen während der jährlichen Krebs-Früherkennungs- untersuchung bei ihrem Gynäkologen erlernen. Denn die Anleitung zur Selbstuntersuchung ist spätestens ab dem 30. Lebensjahr fester Bestandteil des Programms. „Wir wollen die Frauen ermutigen, die Anleitung zur Selbstuntersuchung bei ihrem Frauenarzt wahr zu nehmen“, so Schipanski. Bietet der Gynäkologe diese Anleitung nicht von sich aus an, sollte jede Frau danach fragen.

Auch Krankenkassen, Frauengesundheits- zentren und kommunale Einrichtungen bieten Kurse zur Selbstuntersuchung der Brust an. Meist wird in zwei- bis dreistündigen Kursen das Abtasten mit Hilfe von Silikonmodellen erlernt. In diesen Modellen sind Knoten unterschiedlicher Größe versteckt, die von den Frauen systematisch ertastet werden sollen. „Hierbei ist jedoch die Qualitätssicherung wesentlich - der Kurs sollte von einem Arzt oder einem entsprechend bestätigten Spezialisten durchgeführt werden," betont die Deutsche Krebshilfe.

Neben der Früherkennung ist auch die Therapie ein Thema. Denn es dauert auch immer noch zu lange, bis neueste Erkenntnisse in den Praxisalltag umgesetzt werden und den Patientinnen zu Gute kommen. Darüber hinaus wird von vielen Seiten bemängelt, dass die Behandlung nicht nach internationalen Qualitätsstandards erfolgt. Und außerdem, dass es bisher noch an der Zertifizierung der Behandler, also der Nachweis über die Qualifizierung für eine Brustkrebs- Therapie, mangelt. Erst seit wenige Monaten wird das Zertifikat Brustzentrum erteilt, das für betroffenen Patientinnen zu einem Gütesiegel bie der Behandlung werden soll.

WANC 10.03


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