Samstag, 20. April 2024

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BRCA-Gen: Erhöht das Risiko für Brustkrebserkrankung (Foto: Krebshilfe)

 

BRCA-Gene: Gesunde Lebensweise kann Erkrankung hinaus zögern

Frauen, die die BRCA-Gene tragen, haben ein erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Doch mit Bewegung und Ernährung läßt sich anscheinend gegen steuern.

Eine neue Studie zeigt, dass das Risiko von BRCA-1 und -2-Genträgerinnen erhöht ist, einen Brustkrebs zu bekommen. So erkranken 20 Prozent aller Frauen mit Mutationen im BRCA-1- oder BRCA-2-Gen bereits vor dem 40. Lebensjahr an Brustkrebs. Bis zum 60. Lebensjahr erhöht sich das Erkrankungsrisiko auf 55 Prozent. Und mit 80 Jahren waren 82 Prozent der Genträgerinnen erkrankt. Zum Vergleich: Das Lebenszeitrisiko aller Frauen, an Brustkrebs zu erkranken, beträgt in den USA etwa 10 Prozent.

Ermittelt haben das Mary-Claire King von der Universität von Washington in Seattle und Mitarbeiter, die Daten der New York Breast Cancer Study Group auswerteten. Dabei wurden 1.008 Frauen mit invasivem Mammakarzinom untersucht. Bei jeder zehnten Patientin wurde das Gen festgestellt.

Die Studie konnte aber auch aufzeigen, dass körperliche Bewegung und ein normales Körpergewicht das Risiko deutlich senken können. Das bedeutet, dass auch bei Tumoren, die von Genen ausgelöst werden, es sich also um vererbtes Risiko handelt, eine Beeinflussung von außen nicht ausgeschlossen ist. Dieser Einfluß machte sich in der Studie deutlich bemerkbar: Frauen, die vor 1940 geboren wurden, erkrankten zu 24 Prozent vor dem 50. Lebensjahr an Brustkrebs. Bei den Frauen, die nach 1940 geboren wurden, waren es 67 Prozent.

Als Ursache hierfür nehmen die Wissenschaftler Bewegungsmangel und Adipositas an: So erkrankten Frauen, die regelmäßig Sport treiben, später an Brustkrebs. Ebenso war ein Zusammenhang mit dem Gewicht (Body-Mass-Index) offensichtlich. Schlanke Frauen waren vor einem frühen Tumor relativ geschützt. Die Forscher gehen deshalb davon aus, dass ein gesunder Lebensstil die Auswirkungen eines genetischen Risikos beeinflussen kann.

BRCA-1- und BRCA-2-Mutanten lassen sich in Tests leicht nachweisen. Die Tests werden nur dann empfohlen, wenn eine oder mehrere enge Verwandte (früh) an Brustkrebs erkrankt sind. Doch die BRCA-1- und BRCA-2-Mutanten können auch vom Vater vererbt werden, die sehr selten an Brustkrebs erkranken. In der Studie hatte fast exakt die Hälfte aller Genträgerinnen eine negative Familienanamnese.

WANC 11/03
Quelle: Science (2003: 302: 643-646), University of Washington


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