Freitag, 19. April 2024

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Folsäure in Spinat: Zwischen 400 und 600 Mikrogramm pro Tag

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Risiko: Alkoholkonsum und Mangel an Folsäure

Frauen, die regelmäßig Alkohol konsumieren, sollten darauf achten, genügend des B-Vitamins Folsäure zu sich zu nehmen. Denn die Kombination aus Alkhol und wenig Folsäure kann zu einem erhöhten Risiko führen, an Krebs zu erkranken.

Frauen, die pro Tag mindestens zwei Drinks zu sich nehmen, haben verglichen mit Abstinenzlerinnen, ein erhöhtes Risiko eine "schwerwiegende Erkrankung" – unter anderem Krebs – zu bekommen. Dieses Risiko, das sich vor allem bei Frauen unter 60 Jahren zeigte, konnte weitgehend reduziert werden, wenn ausreichend oder sehr viel Folsäure zugeführt wurde. Das haben Wissenschaftler der Harvard School of Public Health, Boston in einer Studie ermittelt.

Untersucht wurden fast 84.000 Frauen und deren Ernährungsgewohnheiten seit 1980. In den 16 Jahren der Erhebung wurden 10.666 neue Erkrankungen fest gestellt. Insgesamt hatten diejeinigen, die über 30 Gramm Alkohol pro Tag tranken und wenig Folsäure, unter 180 Mikrogramm pro Tag, zu sich nahmen, das größte Krankheitsrisiko. Es lag um 35% über dem von den Frauen, die überhaupt keinen Alkohol tranken und viel Folsäure - zwischen 400 und 600 Mikrogramm pro Tag - aßen. Bei Frauen, die neben Alkohol auch die ausreichende Menge Folsäure konsumierten, verringerte sich das Risiko für eine schwerwiegende Erkrankung.

Speziell für Brust- und Kolon-(Dickdarm-)Krebs bedeutete das, dass ein Minimum von 600 Mikrogramm Folsäure pro Tag verzehrt werden mußte, um bei den Alkoholtrinkerinnen eine Risikosenkung auch zu erreichen. Frauen, die mehr als 30 Gramm Alkohol am Tag und nur geringe Mengen Folsäure zu sich nahmen, hatten ein um 76% höheres Risiko an einer der beiden Krebsarten zu erkranken. Mit dem Konsum von 600 oder mehr Mikrogramm Folsäure am Tag sank das Risiko auf 23%.

Enthalten ist Folsäure vor allem in grünem Gemüse, in Leber, Vollkornprodukten, Spargel, Eigelb und Nüssen. Auch in Obst, Fisch und Fleisch finden sich geringe Mengen. Manchen industriell hergestellten Getränken und Milchprodukten wird Folsäure künstlich zugesetzt.

Die wasserlösliche Folsäure reagiert überaus empfindlich gegenüber Wasser, Hitze und Sauerstoff. Deshalb sollte man ein langes Wässern sowie lange Koch- und Aufbewahrzeiten tunlichst vermeiden. Dennoch nehmen wir Folsäure selbst bei ernährungsphysiologisch sinnvoller Kostauswahl oft nicht in ausreichender Menge auf, wie die Gesellschaft für Ernährungsmedizin fest stellt. Die Ernährungsexperten empfehlen deshalb, auf die Zuführung der genügenden Menge zu achten.

WANC 11.03
Quelle: American Journal of Epidemiology. 158:760-771.


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