Freitag, 29. März 2024

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EMSY: Fähigkeit, andere Gene ein- und auszuschalten

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Neues Brustkrebs-Gen entdeckt

Das neue Gen mit Namen EMSY könnte die Verbindung zwischen vererbtem und spontan auftretendem Brustkrebs sein. Seine Bedeutung erhält es dabei durch seine Rolle bei der Aktivierung von Genen, die bei der Entstehung von Brustkrebs eine Bedeutung haben.

Entdeckt haben das neue Gen Wissenschaftler von Cancer Research UK an der Universität Cambridge.  Dieses Gen mit Namen EMSY, eine Mischung aus Emma - einer Krebs-Krankenschwester - und des Proteins von EMSY, scheint die Fähigkeit zu haben, Gene ein- und auszuschalten. Diese Tätigkeit betriff auch das vererbbar Brustkrebsgen BRCA. 

Funktionstüchtige BRCA-Gene sorgen normalerweise für die Reparatur beschädigter DNA. EMSY verhindert die Arbeit von BRCA, in dem es die funktionstüchtige Form ausschaltet und damit der beschädigten DNA erlaubt, Brustkrebs zu entwickeln. Vielleicht ist das ein Grund, warum EMSY gerade bei besonders agressiven Brusttumoren vorkommt. Patientinnen, bei denen besonders viele EMSY-Kopien gefunden wurden, hatten eine vergleichsweise geringe Überlebensrate.

Bei der Untersuchung von Gewebeproben fanden die Wissenschaftler um Professor Tony Kouzarides das neue Gen in 551 Brust- und 360 Eierstocktumoren. EMSY kam in 13 Prozent aller Brust- und in 17 Prozent aller Eierstockkrebs-Erkrankungen in mehreren Kopien pro Zelle vor. Die Wissenschaftler konnte es aber niemals in normalem Gewebe und nur sehr selten in anderen Krebsarten in erhöhter Anzahl nachweisen.

Etwa fünf bis zehn Prozent der Brustkrebsfälle sind auf erbliche Faktoren zurückzuführen, bei den restlichen Fällen tritt der Krebs spontan auf. Professor Carlos Caldas, einer der Wissenschaftler, hofft, dass das Gen EMSY neue und gezielte Behandlungsmethoden eröffnet. Und außerdem könnte EMSY "die Basis für neue Formen von Tests" bilden, um das Risiko einer Krebserkrankung besser voraussagen zu können.

WANC 12.03
Quelle: Cell 115: 523-535 (2003)


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