Frauen, die zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr Brustkrebs bekommen hatten, bewerten ihr seelisches Wohlbefinden schlechter als ältere Frauen. Die jüngeren Frauen gaben auch viel öfter an, sich antriebs- und lustlos fühlten. Wie Studienleiterin Dr. Patricia A. Ganz von der Universität von Kalifornien Los Angeles (UCLA) hervor hebt, bedeuten diese Ergebnisse allerdings nicht, dass junge Frauen, die sich mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert sehen, grundsätzlich eine schlechte seelische Verfassung erwartet. Vielmehr zeigt die Studie, dass es ganz normal ist, wenn eine Frau durch die Erkrankung über einen gewissen Zeitraum hinweg Auswirkungen auf ihre emotionale Situation empfindet. Anscheinend benötigen Frauen, die sich in so jungen Jahren einer Brustkrebs-Behandlung unterziehen mußten, einen längeren Zeitraum, um mit den psychologischen Nachwirkungen klar zu kommen.

Für die Studie wurden 577 Frauen untersucht, bei denen die Diagnose Brustkrebs im Alter von 30 bis 61,6 Jahren gestellt wurde. Davon befanden sich 45 Frauen im Alter unter 34 Jahren. Zum Zeitpunkt der Studie waren alle Frauen nach einer Behandlung zwischen zwei und zehn Jahren ohne weiteren Befund.

Insgesamt fanden die Wissenschaftler heraus, dass alle Frauen physisch ziemlich gut mit der Situation fertig wurden. Eine Erklärung, warum junge Frauen emotional weniger gut damit umgehen können als ältere, sehen die Forscher in folgenden Gründen: Die Diagnose Brustkrebs belastet sie mehr, weil sie noch kleine Kinder haben, weil sie ihr Karriere dadurch belastet sehen und/oder weil sie fürchten, dass ihre Beziehung darunter leidet.