Freitag, 26. April 2024

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Fettes Essen und Milch: Verantwortlich für höheres Brustkrebsrisiko

 

Fettkonsum: Birgt doch erhöhtes Risiko?

Wer viel Fettes ißt, muß wohl doch mit einem erhöhten Risiko rechnen, an Brustkrebs zu erkranken.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Menge von verzehrtem Fett und Brustkrebs? Diese Frage haben sich schon viele Wissenschaftler gestellt. Und es wurden auch schon viele Studien durchgeführt, die diese Frage zum Gegenstand hatten. Das Ergebnis der meisten Studien war, dass die Abhängigkeiten zwischen Fettkonsum und Risiko an Brustkrebs zu erkranken, nicht eindeutig belegt werden konnten. Doch Dr. Sheila Bingham vom MRC Dunn Human Nutrition Unit, Cambridge, England, vertraut diesen Ergebnissen nicht so richtig. Ihrer Meinung nach weisen die bisherigen Studien Mängel in der Art der Datenerhebung auf. Denn dort wurde ein spezieller Fragebogen (food-frequency questionnaires - FFQ)verwendet, der laut Bingham "anfällig für Fehler" ist.

Die Wissenschafter in Cambridge setzten zusätzlich zu dem Fragebogen ein Ernährungstagebuch ein, in das 13.070 Frauen zwischen 1993 und 1997 detailliert ihre Mahlzeiten eintrugen. Dann wurden die Angaben im Fragebogen mit denen im Tagebuch und den aufgetretenen Brustkrebserkrankungen verglichen. Das Ergebnis: Bei den Fragebögen ergab sich kein Zusammenhang zwischen Brustkrebserkrankung und dem Verzehr von Fett. Dagegen ergab das Tagebuch durchaus ein Beziehung zwischen dem Verzehr gesättigter Fette und Brustkrebs existiert. So liegt das Risiko für eine Brustkrebserkrankung bei den Frauen mit dem höchsten Fettverzehr zweimal so hoch wie bei denen mit dem geringsten Verbrauch. Deshalb stellt Bingham auch fest, dass Ungenauigkeiten beim Erheben der Enährungsgewohnheiten erklären können, warum ein signifikanter Zusammenhang zwischen Fett und Brustkrebsrisiko nicht gefunden werden konnte.

Inzwischen gibt es eine neue Studie der Harvard Medical School and Brigham and Women's Hospital, Boston, die die Auffassung bestätigt, dass doch ein Abhängigkeit zwischen hohem Fettkonsum und Risiko für Brustkrebs besteht. Dort wurden 90.655 Frauen im Alter zwischen 26 und 46 Jahren befragt, allerdings nach der von Bingham kritisierten Methode. Dennoch ergab sich, dass der Verzehr größerer Mengen von Fett - insbesondere tierischen Fetten von rotem Fleisch und fetthaltigen Milchprodukten - während der premenopausalen Zeit (vor den Wechseljahren) mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko verbunden waren.

Ob damit allerdings nun wirklich einwandfrei geklärt ist, ob es einen Zusammenhang gibt oder nicht, ist so sicher nicht. Es zeigt nur, dass alle wissenschaftlichen Ergebnisse mit einer gewissen Vorsicht betrachtet werden müssen. Dabei sollte man eines aber nicht vergessen: Bei der Entstehung von Krankheiten kann die Ernährung eine große Rolle spielen. Sich gesund und ausgewogen zu ernähren, kann dazu beitragen, Erkrankungsrisiken zu mindern.

WANC 07.03
Quellen: Lancet 2003; 362: 212-14;
J Natl Cancer Inst. 2003 Jul 16;95(14):1079-85.


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