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Studienleiterin Chang: Bessere und individuellere Behandlung

 

Chemotherapie: Gentest soll Erfolg vorher sagen

Ein Gentest könnte in Zukunft vor dem Beginn der Behandlung Aufschluß darüber geben, ob bei einer Frau eine Chemotherapie Aussicht auf Erfolg hat oder nicht.

Welche Behandlung eine Frau nach der Entfernung eines Tumors erhält, kann eine entscheidende Bedeutung für die Chance zur Genesung haben. Bisher gibt es jedoch keine Möglichkeit festzustellen, wie eine bestimmte Frau auf eine Behandlungsform anspricht. Dieser therapeutische Blindflug könnte jetzt ein Ende haben. Wissenschaftler um Jenny Chang vom Breast Center, Baylor College of Medicine and the Methodist Hospital, Houston, Texas, USA, haben einen Weg gefunden, mit dem sie vor Beginn der Therapie bestimmen können, ob eine Chemotherapie nützt oder ob sie keine Wirkung hat. Dazu wird ein Genprofil der Frau erstellt, das mögliche Resitenzen aufzeigt.

Bei 24 Patientinnen nahmen die Wissenschaftler vor der Therapie Gewebeproben von den Brusttumoren. Anschließend untersuchten sie die Reaktion von Tumorgewebe auf ein der neues und am häufig verwendetes Chemotherapeutikum (Docetaxel). Dabei stellten sie fest, dass die einzelnen Tumoren vollkommen unterschiedlich auf das Medikament reagierten. Während die einen sensitiv waren, also auf die Behandlung ansprachen, zeigten sich andere resisitent, eine Chemotherapie würde also erfolglos bleiben.

Als Grund dafür, warum die einen Tumoren positiv und die anderen nicht auf die Therapie ansprachen, erkannten die Mediziner, dass in den Tumorgeweben unterschiedliche Gene aktiv sind. Bei denen, die auf die Behandlung reagierten, waren das vermehrt die Gene, die auf den Zellzyklus, den Proteintransport und die Proteinmodifikation Einfluß nehmen. Bei denen, bei denen die Therapie nicht wirkte, waren das vor allem Gene der Transkription und Signaltransduktion.

Nach Ansicht der Studienleiterin Chang bieten Genprofile von Tumoren eine Möglichkeit für eine bessere und individuellere Behandlung, die Patientinnen vor unnötigen Therapien schützt. Um solche Gentests zu entwickeln, sind allerdings weitere Studien notwendig.

WANC 08.03
Quelle: The Lancet, August 2, 2003.


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