Übergewicht: Verantwortlich für viele Krebserkrankungen
 

Übergewicht und Fettsucht sind der Grund für einen bedeutenden Anteil von Krebserkrankungen und –todesfällen.

Das haben Wissenschaftler der American Cancer Society herausgefunden. In ihrer Studie wurden über 900.000 Erwachsene eingeschlossen. Dabei ermittelten die Forscher, dass etwa 20 Prozent der Todesfälle auf Grund einer Krebserkrankung bei Frauen und 14 Prozent bei Männern, auf Übergewicht oder Fettsucht zurück zu führen waren. Für Amerika wird eine Zahl von etwa 90.000 Todesfälle geschätzt, die vermeidbar wären, wenn die Leute ein "gesundes" Gewicht behalten hätten.

Die Studie wurde im Jahr 1982 begonnen. 495.477 Frauen und 404.576 Männer, die zu Beginn keine Krebserkrankung hatten, wurden über einen Zeitraum von 16 Jahren beobachtet. Dabei wurde deren Body Mass Index (BMI) gemessen. Ein Wert, der sich aus Gewicht und Größe ergibt. Verglichen mit den Frauen und Männern mit einem normalen Gewicht (BMI zwischen 18,5 und 14,9) war das Risiko Übergewichtiger (BMI zwischen 25 und 29,9) und Fettleibiger (BMI ab 30) an einer Krebserkrankung zu sterben, deutlich erhöht. Je höher der BMI, desto höher das Risiko. Bewegte sich der BMI beispielsweise über 40, dann lag das Risiko bei Männern um 52 und bei Frauen um 62 Prozent höher als bei Normalgewichtigen.

Dr. Eugenia E. Calle von der Amercian Cancer Society und Autorin der Studie stellte fest, dass Übergewicht bei Frauen vor allem mit Krebserkrankungen der Brust, der Gebärmutter, des Gebärmutterhalses und der Eierstöcke in Verbindung gebracht werden konnten. Bei Männern waren das vor allem Magen- und Prostatakrebs. Warum das so ist, können die Wissenschaftler nicht genau erklären. Allerdings wurde festgestellt, dass die Menschen mit hohem BMI auch hohe Werte an Hormonen haben, die für eine Tumorentstehung verantwortlich sein können. Möglich sei auch, dass der durch das hohe Gewicht in der Regel veränderte Fettstoffwechsel die Voraussetzungen für eine erhöhte Tumorentstehung schaffen könnte.

WANC 05.03
Quelle: The New England Journal of Medicine 2003;348:1625-1638.

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Quelle:
http://www.brustkrebs-web.de/index.php/1111_uebergewicht.php
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