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Der Tumor benötigt für sein Wachstum Sauerstoff und Nährstoffe. Ab einer bestimmten Größe bezieht er diese über die Blutgefäße. Um die optimale Versorgung zu sichern, setzt der Tumor den Wachstumsfaktor VEGF (vascular endothelial growth factor) frei, der die Neubildung von Blutgefäßen (griech: Angiogenese) stimuliert. Hier setzt eine völlig neue Strategie in der Krebstherapie, die Angiogenese-Hemmung, an: Ein neuer Wirkstoff bindet an den Wachstumsfaktor und blockiert diesen. Dadurch kommt es zur Rückbildung bereits entwickelter Blutgefäße. Außerdem wird die Neubildung von Blutgefäßen verhindert. Infolgedessen wird der Tumor nicht mehr ausreichend versorgt er wird regelrecht ausgehungert. |
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Wie funktioniert die Tumor-Angiogenese?
Blutgefäße sind die
Versorgungsleitungen des Körpers. Sie transportieren Sauerstoff und
Nährstoffe zu allen Zellen. Solange eine Krebsgeschwulst kleiner als 1
bis 2 mm ist, ist sie noch nicht auf die Versorgung durch Blutgefäße
angewiesen.
Stattdessen bekommt sie zunächst Sauerstoff und Nährstoffe aus
der Umgebung. Doch mit dem Wachstum kommt es zum Engpass, dem Tumor
geht der Sauerstoff aus. Damit er weiter wachsen kann, braucht er
eigene Versorgungsleitungen.
VEGF lässt Tumor-Blutgefäße wachsen
Tatsächlich sind Tumore in der Lage, die Bildung von Blutgefäßen zu
veranlassen. Sie erreichen dies, indem sie bestimmte Substanzen
freisetzen. Diese signalisieren dem Körper, dass ein
Versorgungsnotstand aufgetreten ist und neue Blutgefäße benötigt
werden. Diese Substanzen werden auch als Wachstumsfaktoren (engl.:
Growth Factor) bezeichnet. Weil der Adressat der Wachstumsfaktoren
die Blutgefäße sind, werden sie als Gefäßwachstumsfaktoren bezeichnet
oder abgekürzt als VEGF (engl.: Vascular Endothelial Growth Factor).
Blutgefäße besitzen auf ihrer Oberfläche spezielle Antennen (sog.
Rezeptoren) zum Empfang des VEGF-Signals. Sobald die Rezeptoren das
VEGF-Signal empfangen haben, bilden die Blutgefäße Verzweigungen und es
entstehen neue Blutgefäße. Und zwar in die Richtung, aus der die
Signale eingetroffen sind. So wird der Tumor schon bald von einem
dichten Gefäßnetz umgeben.
Diesen Vorgang nennt man Tumor-Angiogenese. Wenn der Tumor weiter
wächst, wird der Sauerstoff bald wieder knapp. Er bildet dann erneut
VEGF, was zur Bildung weiterer Blutgefäße führt. Die Gefäßneubildung
(Tumor-Angiogenese) ist ein permanenter Prozess im Verlauf des
Tumorwachstums.
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