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Patientinnen benötigen seelische Begleitung |
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Brustkrebs-Patientinnen fehlt seelische Begleitung
Depressionen sind die häufigste psychische Begleiterkrankung bei
Krebs-Patienten. Sie beeinträchtigen die Lebensqualität und auch den
Krankheitsverlauf der Betroffenen oft enorm. Doch nur ein Drittel
werden psycholgisch entsprechend ihren Bedürfnissen betreut.
"Wie wird es weiter gehen? Wie soll ich mit der Krankheit umgehen? Wird
mein Mann mich noch lieben?" - Nach der Diagnose 'Brustkrebs' geht es
vielen Frauen ähnlich: Die Krankheit trifft fast alle Betroffenen
plötzlich und völlig unerwartet. Alle Lebensziele, Inhalte und Werte
werden in Frage gestellt. Die Sorge um das weitere Leben ist ein
ständiger Begleiter der Therapie. Hinzu kommt, dass viele Frauen die
Erkrankung als Angriff auf ihre Weiblichkeit sehen.
"Die Patientinnen leiden häufig unter starken seelischen Belastungen
und Depressionen", sagt Prof. Dr. Manfred Beutel, Studienleiter am
Universitätsklinikum Mainz, Klinik und Poliklinik für Psychosomatische
Medizin und Psychotherapie. "Unbehandelt beeinträchtigen die
depressiven Leiden die Betroffenen und ihre Lebensqualität oft
erheblich und verschlechtern sogar den Krankheitsverlauf."
Krebs-Patientinnen benötigen also nicht nur die bestmögliche
medizinische Therapie, sondern auch seelische Begleitung. "Viele Frauen
wünschen sich kompetente Gesprächspartner, mit denen sie über ihre
Erkrankung und die damit einhergehenden Ängste und Belastungen sprechen
können", so Beutel. "Doch nur ein Drittel aller
Krebs-Patienten werden entsprechend ihrer Bedürfnisse psychologisch
begleitet."
Im Rahmen einer Studie wird
jetzt die Wirksamkeit einer Kurzzeit-Psychotherapie bei depressiven
Brustkrebs-Patientinnen genauer erforscht. Erfasst sollen Kriterien wie erfolgreiche
Konfliktverarbeitung und verbesserte Lebensqualität jeweils zu
Behandlungsbeginn, -ende und nach weiteren sechs Monaten werden. Die
Studie läuft über drei Jahre. 180 Brustkrebs-Patientinnen nehmen daran
teil. Die Ergebnisse werden verglichen mit Brustkrebs-Patientinnen, die
keine spezielle Psychotherapie erhalten.
WANC 16.07.07
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