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Migräne vermindet das Risiko an Brustkrebs zu erkranken - wahrscheinlich sind Hormonschwankungen dafür verantwortlich (Foto: DAK) |
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Migräne schützt Frauen vor Brustkrebs
Es hört sich ein wenig banal an:
Frauen, die unter Migräne leiden, erkranken seltener an Brustkrebs als
Frauen ohne regelmäßige Kopfschmerzen. Eine genaue Erklärung dafür
haben die Wissenschaftler zwar noch nicht. Sie vermuten aber, dass
Hormonschwankungen dafür verantwortlich sind.
Wir haben herausgefunden, dass Frauen mit Migräne ein um 30 Prozent
reduziertes Risiko an Brustkrebs zu erkranken haben im Vergleich zu
Frauen ohne solche Kopfschmerzen, erklärte Christopher Li vom
renommierten Fred Hutchinson Krebsforschungszentrum in Seattle. Diese
Risikoverminderung trat bei den häufigsten Brustkrebsarten auf - Tumore
mit Östrogen- oder Progesteron-positiven Rezeptoren.
Obwohl man bisher den Zusammenhang zwischen Migräne und Brustkrebs
nicht erklären kann, scheint eines klar zu sein: es hat etwas mit
Hormonen zu tun. Das bestätigt auch Li: Migräne hat eine hormonelle
Komponente. Sie taucht öfter bei Frauen als bei Männern auf und einige
ihrer Auslöser haben einen hormonellen Bezug. Frauen, die orale
Verhütungsmittel nehmen, leiden häufig mehr in ihrer Hormon freien
Woche unter Migräne. Dagegen ist Schwangerschaft, in der es einen hohen
Östrogenspiegel gibt, mit einer starken Abnahme von Migräneanfällen
verbunden. Und: Östrogenen wird nachgesagt, das Wachstum von
Brustkrebs zu stimulieren.
Ermittelt haben die Wissenschaftler diese Ergebnisse bei einer Studie
an 3412 Frauen. Sie verglichen 1.938 mit einem Mammakarzinom und 1.474
ohne. Die Frauen mit Brustkrebs berichteten seltener über schwere
Migräneattacken. Bei den Frauen aber, die häufig unter Migräne litten,
trat das verminderte Brustkrebsrisiko auf.
WANC 07.11.08/ Quelle: Fred Hutchinson Cancer Research Center,,
Ärzteblatt, Cancer Epidemiology Biomarkers & Prevention (2008; 17:
3116-3122)
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