Samstag, 27. April 2024

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PET: Mit radioaktiver Glukose Tumorzellen zerstören (Foto: LMU Nuklearmedizin)

 

Radioaktive Moleküle: Vernichten Brustkrebszellen

Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) wird in der Onkologie bisher vor allem für die Identifizierung von Tumoren eingesetzt. Eine neue Studie legt nahe, dass das bildgebende Verfahren bald auch zur Therapie verwendet werden könnte.

Bei Positronen-Emissions-Tomographie (PET) wird dem Patienten zur Sichtbarmachung der Stoffwechselvorgänge im Körper eine zuckerhaltige Lösung injeziert. In dieser Lösung ist eine schwach radioaktive Substanz (Fluor 18) enthalten. Die am Stoffwechsel beteiligten Zellen nehmen die radioaktive Glukose auf, Krebszellen mehr als andere. Deshalb kann die PET sie genau aufspüren und ihre Verbreitung sichtbar machen.

Dr. Ekaterina Dadachova und Kollegen vom Albert Einstein College of Medicine, New York haben nun die Wirkung der radioktiven Moleküle auf Brustkrebszellen untersucht. Dabei beobachteten sie, dass eine bestimmte Dosis die Krebszellen sogar abtötete. Das umgebende Gewebe wurde dabei nicht beschädigt.

Zuerst wurde die Substanz Fluor-18-Deoxyglukose (F-18-FDG) an gesunden Mäusen getestet. 24 Stunden nach der Injektion von F-18-FDG keine Radioaktivität mehr nachzuweisen und eine Behandlung mit Dosen von bis zu 5 mCi verursachte bei ihnen innerhalb der vierwöchigen Beobachtungszeit keinen Schaden an wichtigen Organen. Bei  Mäusen mit Brusttumoren von etwa 0,16 cm Durchmesser waren vier Prozent der Tumorzellen zehn Tage nach der Behandlung abgestorben.

Auch an fünf Patientinnen hat Dr. Dadachovas die neue Therapie ausprobiert. Die Wissenschaftler beobachteten, wieviel der radioaktiven Zuckerlösung die Krebszellen aufnahmen. Sie stellten fest, dass mit steigender Tumorgröße auch die Aufnahmemenge zunahm. Schon bei geringen Dosen starben die Krebszellen ab.

Zwar ist der Einsatz von Radioaktivität in der Krebsbehandlung (Strahlentherapie) weit verbreitet. Doch dabei können erhebliche Nebenwirkungen entstehen. Das neue Verfahren scheint diese Nebenwirkungen nicht zu zeigen. In einer klinischen Studie soll das nun genau geprüft werden.

WANC 10.03
Quelle:
Breast Cancer Res 2003;5:R199-R205.


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